WOLF KALZ

Die Gesichte der KassandraDie Gesichte der Kassandra
– Ein zeithistorisches Vademekum –

 

296 Seiten, Paperback.
ISBN 978-3-925171-74-1
Federsee-Verlag, 2008

14,00 EUR


Da den Zeithistorikern unserer Landsleute korrekte Moral dermaßen am Herzen liegt, sollten sie das himmelschreiende Mißverhältnis zwischen einer Moral, die sie predigen und einer, die täglich aller Welt vorgelebt wird, nie aus den Augen verlieren. Das nämlich geriete ihnen zu einer Erkenntnisquelle ersten Ranges über den Homo politicus, welche Spezies sich um die Wende zum dritten Jahrtausend auf allen Ebenen der Staats- und Privataffären in so schändlicher Weise offenbart, daß den Betrachter das Grausen befällt, wem da die Völker ausgeliefert sind.

Damit bestreitet der Autor den ersten Teil seines Zeithistorischen Vademekums. Der zweite Teil wendet sich dem Schicksal des deutschen Volkes in Gegenwart und Zukunft zu, beschäftigt sich mit der politischen Klasse des Systems und mit deren Eingebundenheit in den Komplex Europa. – Requiescatis in pace! Ruhet in Frieden! Nur wenige spüren, was sich da schon vollzog und was sich zu eines jeden Tages Neige mehr noch vollzieht

Ein Lichtenberg für heute: Das neue Buch von Wolf Kalz „Die Gesichte der Kassandra“ will die vielen Menschen von heute aufrütteln, die nur lesen, ohne nachzudenken. Er nennt es im Untertitel „Ein zeithistorisches Vademekum“. Die Pharmaka sind „historisch-politische Aphorismen“.
 
Die Lektüre dieses Vademekums kann für das Denken eine wahrhaft befreiende Wirkung ausüben. Vor allem deshalb, weil die Gedankenblitze und Passagensprünge in ihrer solitären Prägnanz den trendsettenden Meinungsmachern keinen Anhaltspunkt bieten, sie als neofaschistisch auszugrenzen.
 
Die 603 historisch-politischen Aphorismen von Wolf Kalz haben ihren eigenen Drall aus dem Umstand, dass sie auch eine gewisse Selbstbefreiung ihres Verfassers bezeugen. Im Gegensatz zu seinem „deutschen [sic!] Requiem“ von 2006 lassen die „Gesichte der Kassandra“ die Zukunft als offen erscheinen.
 
Die Lage rät zu einem Königsweg, der wäre: Die Gesellschaft löste die Residuen des ‚Staates’ auf und konstituiert sich als ein deutscher Staat neu.“ Ihm folgen nach vier Aphorismus als „Nachwort“, in dem wieder vom drohenden Untergang die Rede ist, der aber von dem subtilen Konjunktiv relativiert wird: „Also spräche Kassandra.“
. . . Wolf Kalz traf mit seinem Vademekum nicht nur ins Schwarze, sondern auch den richtigen Zeitpunkt. Die Bürger müßten es ihm aus den Händen reißen. 

Hans-Dietrich Sander in: „Neue Ordnung“ 3/08.